Gerade unter Jugendlichen ist das Phänomen der Computersucht stark ausgeprägt. Das Verlangen lieber vor dem Rechner zu sitzen, als sich mit einem stressigen Privatleben abmühen zu müssen verbreitet sich immer mehr. Dabei sind folgende Formen der Computersucht zu unterscheiden:
- Computerspielsucht
- Kommunikationssucht
- Onlinesexsucht
- Online-Kaufsucht
- Online-Informationssucht
- Online-Glücksspielsucht
- Online-Downloadsucht
Während der größte Teil, die Computerspielsucht, zu einem Großteil in männlicher Hand ist, wird die Kommunikationssucht von Frauen dominiert. Die Begrifflichkeiten sind prinzipiell selbsterklärend. Wichtiger soll hier sein, wie eine grundsätzliche Computersucht erkannt werden kann.
Zehn Merkmale einer Computersucht
Die Sucht nach dem PC stellt sich meist schleichend ein. Für Jugendliche und junge Erwachsene ist es Teil des Tagesablaufes den PC anzuschalten, die sozialen Netzwerke abzusurfen oder ein wenig am Computer zu spielen. Dies kann dem Stressabbau dienen und trägt zur Entspannung bei. Wird der Konsum jedoch übertrieben, gefährdet es die Gesundheit. Folgende Aspekte sind typisch für eine Computersucht.
1. Unkontrollierbares Verlangen nach dem Computer:
Der Auslöser können sämtliche der oben genannten Aspekte sein. Wer sich nicht konzentrieren kann, sollte er nicht vor dem PC sitzen, der ist Computersüchtig. Dies gilt auch, wenn in der Schule oder während der Arbeit laufend Fehler passieren, weil die Gedanken beim Computerspiel, Glücksspiel oder den sozialen Netzwerken verweilen.
2. Konsumeinschränkung scheitert:
Häufig wird noch erkannt, dass zu viel Zeit vor dem PC verbracht wird. Wer bei dem eigenen Versuch sich zu lösen scheitert, der weist ein weiteres klassisches Zeichen der Sucht auf.
3. Stressabbau vor dem PC:
Vorhin noch lobend erwähnt, kann der Stressabbau aber auch in die falsche Richtig gehen. Wenn die Probleme durch die Computersucht den Stress auslösen, ist es keine Lösung den Stress am Computer abbauen zu wollen.
4. Unwohlsein bei Abstinenz vom PC:
Das klassische Anzeichen aller Süchtigen. Man wird nervös, kaut vielleicht an den Fingernägeln, spielt mit dem Stift in der Hand herum oder bekommt Zuckungen. In jedem Fall besteht die einzige Wohlfühlzone eines Süchtigen vor dem PC.
5. Probleme werden ausgeblendet:
Ob die Probleme nun erkannt und ausgeschaltet werden oder ob die Computersucht einfach geleugnet wird, beides ist ein Anzeichen von Sucht. Aber Vorsicht, nicht jeder der ein paar Stunden täglich vor dem PC verbringt muss süchtig sein. Dies würde beispielsweise auch auf viele Büromitarbeiter zutreffen. Wer seine Probleme verdrängen möchte, der wird feststellen, dass diese mit dem Ausschalten des PC plötzlich wiederkehren. Daher wird schnellstmöglich vor den Computer zurückgekehrt.
6. Ernährungstechnische Probleme ignorieren:
Wer ständig vor dem Computer sitzt, der hat keine Zeit sich gesund zu ernähren. Fast Food dominiert die Essgewohnheiten. Bei manchen ist die Sucht dermaßen ausgeprägt, dass sie das Trinken und Essen ganz vergessen.
7. Soziale Kontakte werden eingestellt:
Die Bemühungen um Freunde und Verwandte werden auf ein Mindestmaß zurückgefahren. Oftmals haben die Betroffenen anschließend überhaupt keine Freunde mehr.
8. Die Zeit kann nicht mehr eingeschätzt werden:
Ist heute noch Sonntag oder schon Montag? Müsste ich nicht in die Schule? Die Tage verfliegen vor dem PC nur so. Die Zeit kann in diesem Sinne nicht mehr kontrolliert werden. Der Tages- und Nachtablauf kommt durcheinander, ebenso die Schlafenszeiten.
9. Pflichten werden nicht mehr wahrgenommen:
Kinder helfen im Haushalt, Schüler müssen in die Lehranstalt, ebenso die Studenten und im Erwachsenenalter wird gearbeitet. So ist der Lauf der Dinge. Computersüchtige kapseln sich jedoch ab und nehmen ihre Pflichten immer seltener wahr.
10. Wut und Aggression:
Wer von der Familie oder von Freunden darauf hingewiesen wird, dass er ein Problem hat, der reagiert mit Wut und Aggression. Dies gilt im besonderen Maße, wenn der Betroffene vom PC ferngehalten wird.