Egal, ob es am miesen Arbeitsklima, an der langweiligen Routine im Sachgebiet oder gar am Stellenabbau liegt, wenn es Zeit ist für eine berufliche Veränderung, dann stellt sich für viele Arbeitssuchende die Frage aller Fragen: Wie und vor allem wo finde ich meinen neuen Traumjob? Nachfolgend finden sich aktuelle Bewerbungstipps von Profis, die bei der Bewerbung und beim Vorstellungsgespräch unterstützen. Denn wer einige Jahre in einem Betrieb tätig war, der war lange weg vom Markt. Und bei den Bewerbungsunterlagen, beim Motivationsschreiben und beim Lebenslauf tut sich so einiges im Laufe weniger Monate. Höchste Zeit also, die eigene Bewerbung auf Vordermann zu bringen und zu überarbeiten. Und sich so bestmöglich auf die kommende Zeit der Jobsuche vorzubereiten. Es bleibt also spannend!
- Wo und wie finde ich meinen Traumjob?
- Motivationsschreiben, so soll’s aussehen!
- Wie das Leben so läuft: Der Lebenslauf
- Das perfekte Bewerbungsfoto
- Onlinebewerbung vs. schriftlich
- Die erste Hürde ist geschafft: Einladung zum Vorstellungsgespräch
- Das perfekte Outfit für das Bewerbungsgespräch
- Das Job-Interview: Jetzt wird’s ernst!
- Gefahren rund um die Bewerbung
- Abwarten und Tee trinken nach dem Vorstellungsgespräch?
- Tipps für den „Plan B“ und eine erfolgreiche Jobsuche
- Rechtliches zum Thema Jobwechsel
Wo und wie finde ich meinen Traumjob?
Wer schon einmal bei Google den Begriff „Job finden“ eingegeben hat, der wird schier erschlagen von Job-Portalen, die scheinbar für jeden und jede den perfekten Beruf in petto haben. Neben den Tageszeitungen, insbesondere den Wochenendausgaben regionaler Printmedien, sind die unzähligen Karriere-Webseiten eine erste Anlaufstelle für Arbeitssuchende in Österreich. Folgende Webseiten sind in Österreich vertreten und überzeugen mit einem großen, branchenübergreifenden Angebot und aktuellen Stellen:
- www.karriere.at
- www.beste-stellen.at
- www.stepstone.at
- www.willhaben.at/jobs
- www.monster.at
- www.careesma.at
Zusätzlich bieten Personal Recruiting Unternehmen und Personalberatungsfirmen ihre kostenlose Hilfe bei der Jobsuche an. Natürlich nicht ganz uneigennützig. Doch eine Initiativbewerbung zu den großen Playern in der Region zu schicken, ist mit Sicherheit eine gute Idee. Denn ist man dort erst einmal in der Datenbank erfasst, rückt der neue Traumberuf bereits in greifbare Nähe! Nach oben »
Motivationsschreiben, so soll’s aussehen!
Erste Stellenanzeigen, die dem eigenen Profil entsprechen, sind gefunden. Jetzt geht es ans Eingemachte, nämlich an die Bewerbung! Natürlich müssen alle relevanten Zeugnisse seit dem Pflichtschulabschluss, alle Weiterbildungen und sonstige Fortbildungen dokumentiert, sauber eingescannt und auf hochwertigem Papier ausgedruckt werden. Doch der Erfolg einer Bewerbung steht und fällt mit einem ansprechenden Motivationsschreiben. Worauf ist also zu achten beim Erstkontakt mit dem potentiellen neuen Arbeitgeber?
Selbstverliebte Lobeshymnen sind hier fehl am Platze! Ein gutes Motivationsschreiben zeichnet sich aus durch einen roten Faden, der das Bewerbungsschreiben klar strukturiert und damit auch gut lesbar macht. Folgende drei W-Fragen stehen dabei im Mittelpunkt:
- Wer bewirbt sich?
- Weshalb bewirbt sich diese Person?
- Für welche Position bewirbt sich die Person?
Das Motivationsschreiben darf maximal eine DIN A4 Seite lang sein, im Text sollten Bewerber versuchen, ihre Motivation, warum gerade sie in diesem Unternehmen und in dieser Position tätig sein wollen, zu begründen. Kurze und prägnante Erklärungen, Absätze, ein ordentlicher Briefkopf, alle Merkmale eines Geschäftsbriefes und eine gute Verkaufsstrategie der eigenen Person sind Pflicht! Wie lauten die Anforderungen für die ausgeschriebene Stelle? Gehen Sie Punkt für Punkt darauf ein! Vermeiden Sie Textbausteine, je persönlicher das Motivationsschreiben auf das Unternehmen und die Position zugeschnitten ist, umso größer sind Ihre Chancen auf Erfolg. Plausible Begründungen zeigen auf, warum gerade Sie mit Ihrer Ausbildung und Berufserfahrung perfekt für diese Stelle geeignet sind. Zusammenhänge zwischen der Person des Bewerbers, der Motivation, warum es gerade dieser Job sein soll, und der vakanten Stelle geben dem Personalverantwortlichen einen guten Überblick, ob Sie für die Position in Betracht zu ziehen sind.
Natürlich dürfen das aktuelle Datum, eine korrekte Anschrift des Unternehmens, die richtige Anrede (Titel der Ansprechperson nicht vergessen!) und Ihre Unterschrift nicht fehlen!
Selbstbewusst und überzeugend, so sieht ein professionelles Motivationsschreiben im Idealfall aus. Von selbstverliebten, verschachtelten und gekünstelten Satzgebilden sollte man tunlichst die Finger lassen. Seien Sie authentisch! Und von sich überzeugt! Denn nur so können Sie auch andere von sich überzeugen! Nach oben »
Wie das Leben so läuft: Der Lebenslauf
Mit einem klar strukturierten und tabellarisch gestalteten Lebenslauf verfolgt der Bewerber, die Bewerberin nur ein Ziel: Nämlich sich selbst so gut wie möglich zu verkaufen! Wären Sie ein Produkt, wie würden Sie sich bestmöglich beschreiben, damit der Kunde zugreift? Ähnlich sieht es beim Bewerbungsprozess aus. Warum sollte sich der Personalverantwortliche gerade für Sie entscheiden? Liefern Sie ihm stichhaltige Gründe und zwar in ihrem Curriculum Vitae (CV).
Wahrheit ist Pflicht! Unwahre Angaben kommen spätestens beim Interview ans Licht, also bleiben Sie bei der Wahrheit! Da Personalchefs generell nicht über viel Zeit verfügen, muss der Lebenslauf mit übersichtlichen, strukturierten und präzise dargestellten Punkten überzeugen! Und das am besten auf den ersten Blick!
Bei der Länge des CV kommt es auf das Alter an. Denn jedes Jahr Berufserfahrung mehr hat auch mehr Platz verdient. Sind Sie also unter 30 Jahre alt, sollte der Lebenslauf auf eine DIN A4 Seite passen. Zwei Seiten gelten jedoch als Maximum.
Die Struktur ist rasch erklärt:
- Kontakt- und Eckdaten sind sehr wichtig, denn niemand möchte lange nach einer Mobiltelefonnummer suchen!
- Qualifikationen: Dazu zählt auch eine lückenlose Aufzählung der Schulbildung inklusive Abschluss
- Erfolge
An erster Stelle finden sich also die persönlichen Angaben. Danach werden die Berufsausbildung und die Berufserfahrung gelistet. Hier kommt es auf die persönlichen Qualifikationen an: Wer über mehr Erfahrung verfügt, stellt diese an zweite Stelle im Lebenslauf und zwar direkt nach den persönlichen Angaben. Wer einen längeren Ausbildungsweg hinter sich hat und erst vor Kurzem in die Arbeitswelt eingestiegen ist, der stellt die Berufsausbildung vor die Berufserfahrung.
Bei beidem, sowohl bei der Ausbildung als auch bei der Berufserfahrung, werden die aktuellsten Daten, also das letzte Dienstverhältnis, der letzte Abschluss, zuerst genannt und danach wird chronologisch gereiht. Sommer- und Nebenjobs müssen nicht erwähnt werden, nur relevante Arbeitgeber und Dienstverhältnisse sind wichtig. Sind nicht abgeschlossene Ausbildungen in Ihrem Lebenslauf zu finden, müssen diese ebenfalls ausreichend Platz finden. Ebenso arbeitslose Zeiten und Lücken. Zu diesen Punkten wird man im Bewerbungsgespräch sehr wahrscheinlich gefragt. Doch ein Bewerber sollte nichts verstecken (müssen). Stehen Sie zu Ihrem CV, denn das sind Sie!
Nach der zeitlichen Abfolge der letzten Jahre folgen nun sonstige Kenntnisse, darunter fallen EDV-Kenntnisse oder auch Fremdsprachen. Persönliche Kompetenzen benennen Ihre positiven Eigenschaften, die Sie für eben diesen Job qualifizieren und eventuell auch aus dem Bewerberpool herausstechen lassen.
Ob Sie Hobbys angeben, das obliegt Ihnen! Für eine Lehrstelle ist die Angabe von Hobbys Standard, aber für erfahrene Arbeitnehmer sind Hobbys ab einem gewissen Alter unangebracht. Doch das dürfen Bewerber selbst entscheiden.
Natürlich muss der Lebenslauf korrekturgelesen werden! Rechtschreibfehler und fehlende Satzzeichen haben hier nichts verloren. Generell sollte der CV in einer tabellarischen Form dargestellt werden.
Und eines ist ganz klar: Wer seinen eigenen Lebenslauf nicht verbal wiedergeben kann beim Bewerbungsgespräch, der blamiert sich! Deshalb sollten die einzelnen Stationen des persönlichen CV natürlich präsent sein. Nach oben »
Das perfekte Bewerbungsfoto
Hierzulande gehört ein aktuelles Foto zu jeder Bewerbung einfach dazu! Doch Achtung: Andere Länder, andere Sitten. In den USA zB darf kein Foto in der Bewerbung enthalten sein. Doch österreichische und auch deutsche Arbeitgeber erwarten sich ein ansprechendes und professionelles Foto. Der Schnappschuss vom letzten Sommerurlaub am Meer ist deshalb nicht geeignet und würde auch keinen allzu guten ersten Eindruck hinterlassen.
Wie kommen BewerberInnen zum perfekten Bewerbungsfoto, das sie oder ihn von ihrer/seiner Schokoladenseite zeigt? Ganz einfach!
- Das Bewerbungsfoto unbedingt von einem professionellen Fotografen machen lassen!
- Keine privaten Schnappschüsse von Partys, dem letzten Urlaub oder beim Grillen im heimischen Garten!
- Handyfotos von sich selbst, sogenannte Selfies, sind nicht nur meist scheußlich verzerrt, sie werden auch keine Begeisterung beim Personalchef auslösen!
- Am Bewerbungsfoto sollten Sie – wenn es der Fotoausschnitt erlaubt – angemessene Business-Kleidung tragen.
- Beim Make-Up ist weniger mehr, deshalb glänzende Stellen vor dem Fotoshooting noch einmal abpudern.
- Schlechte Laune ist ein absolutes No-Go! Überwinden Sie sich und lächeln Sie in die Kamera!
- Eine selbstbewusste Haltung und Körperspannung kommen auch am Foto rüber.
- Im besten Fall entscheidet man sich für ein Portraitfoto, das nicht zu steif wirkt. Ganzkörperaufnahmen haben bei einer professionellen Bewerbung nichts zu suchen.
Onlinebewerbung vs. schriftlich
Immer mehr Unternehmen bevorzugen eine Bewerbung per E-Mail. Dazu finden sich in den meisten Stellenangeboten formelle E-Mail Adressen, die für die Versendung aller notwendigen Daten wie Motivationsschreiben, Lebenslauf und Zeugnisse genutzt werden können. Unbedingt auf die Größe der sauber eingescannten und unterschriebenen PDF-Dokumente achten, mehr als 10 MB (oberste Grenze!) sollten nicht verschickt werden. Andere Betriebe verfügen über ein eigenes Online-Portal, das mit unzähligen Fragen auf potentielle Bewerber wartet. Dieses Formular ist akribisch auszufüllen und auch hier können Dokumente wie ein Motivationsschreiben und ein Lebenslauf sowie wichtige Zeugnisse hochgeladen werden! Damit erspart man sich und den Personalverantwortlichen viel Zeit!
Doch ist eine Online-Bewerbung einer schriftlichen Bewerbung immer vorzuziehen? Jein! Es kommt sehr auf den potentiellen neuen Arbeitgeber an. Traditionelle Betriebe, aber auch Universitäten und öffentliche Unternehmen schätzen es auch heute noch sehr, wenn sie eine schriftliche Bewerbung per Post erhalten! Oftmals wird in der Stellenanzeige auf den gewünschten Übermittlungsweg sogar extra hingewiesen, hier heißt es also: Genau lesen!
Für eine seriöse Online-Bewerbung benötigt man eine E-Mail Adresse, die im besten Fall aus Vorname.Nachname@Anbieter.at besteht. In der Betreffzeile muss auf den Sinn des E-Mails hingewiesen werden, also Bewerbung als…! Sind Kennzahlen für die offene Stelle angegeben, müssen diese unbedingt im Betreff vermerkt werden!
Eine elektronische Signatur erleichtert den Kontakt, auch wenn natürlich Adresse und Telefonnummern im Lebenslauf und am Motivationsschreiben zu finden sind.
Der Text im E-Mail muss ebenso formell verfasst werden wie das Motivationsschreiben selbst. Personalisieren Sie unbedingt die einzelnen Zeilen! Alle Dokumente müssen richtig benannt oder sogar in einem einzigen .pfd-Dokument zusammengefasst werden. Die E-Mail mit Ihrer Bewerbung geht in den meisten Fälle an eine bestimmte Person, deshalb ist auf eine korrekte Anrede zu achten! Und zu guter Letzt muss das Datum im Lebenslauf und im Motivationsschreiben mit dem Datum des E-Mail-Versands übereinstimmen. Nach oben »
Die erste Hürde ist geschafft: Einladung zum Vorstellungsgespräch
Endlich kommt der ersehnte Anruf, die Einladung zum Vorstellungsgespräch! Schnell ist ein Termin gefunden und bereits wenige Tage später stellt man sich bereits beim potentiellen Arbeitgeber vor. Damit der erste Eindruck aber auch stimmt, ist ein wenig Vorbereitung notwendig, denn beim Bewerbungsgespräch wird man Sie genauestens unter die Lupe nehmen!
- Informationen über das Unternehmen sammeln, am besten auf der Webseite der Firma im Menüpunkt „Über uns“: Wie groß ist die Firma? In welchen Ländern gibt es Standorte? Wo befindet sich der Mutterkonzern? Was macht das Unternehmen eigentlich? Was stellt es her?
- Warum möchten gerade Sie die ausgeschriebene Stelle haben?
- Welche Erwartungen stellt der Bewerber/die Bewerberin an den Job?
- Welche Stärken und auch welche Schwächen haben Sie?
- Warum sollte das Unternehmen gerade Sie einstellen und warum passt gerade Ihr Profil auf die Ausschreibung?
- Wann könnte Ihr erster Arbeitstag sein (Stichwort: Kündigungsfrist!)
- Wie sehen Ihre Gehaltsvorstellungen für diese Position aus?
- Welche Punkte im Lebenslauf werden für Ihr Gegenüber interessant sein, bei welchen Punkten ist mit Fragen zu rechnen? Dafür sollten Sie sich gute Antworten zurechtlegen.
Natürlich dürfen bei der Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch auch die eigenen Fragen nicht fehlen: Machen Sie sich bereits zuhause Gedanken, welche Antworten SIE interessieren und was SIE von dem Unternehmen wissen möchten. Diese werden am Computer ins Reine geschrieben. Fast immer erhält man am Ende des Jobinterviews die Möglichkeit, eigene Fragen zu stellen. Weiterbildungsmöglichkeiten, die Namen des direkten Vorgesetzten, detaillierte Beschreibungen des Arbeitsbereiches, aber auch die Frage, ob man die Mitarbeiter in der Abteilung eventuell kurz kennenlernen dürfte, so gut wie alles ist erlaubt. Nur die Frage, wann man denn das erste Mal in Urlaub gehen kann, die sollte man sich tunlichst verkneifen. Schließlich möchte man sich doch top-motiviert und einsatzbereit präsentieren.
[tipp]Tipp:
Planen Sie die Anfahrt zum Firmengelände frühzeitig und rechnen Sie 15 Minuten mehr ein! Denn Sie kennen die Parkplatzsituation vor Ort nicht und auch das Büro, in das Sie bestellt wurden, muss erst gefunden werden. Nichts ist peinlicher, als zu spät zu einem Vorstellungsgespräch zu kommen. Passiert es doch, aufgrund eines Verkehrsunfalles oder eines unvorhergesehenen Staus, dann rufen Sie bitte frühzeitig im Unternehmen an, entschuldigen Sie die Verspätung und geben Sie bekannt, wann Sie circa eintreffen werden. So kann die zuständige Fachabteilung vorab informiert werden.[/tipp] Nach oben »
Das perfekte Outfit für das Bewerbungsgespräch
Der berühmte erste Eindruck, dazu zählt ein gewinnendes, selbstbewusstes Auftreten, eine gepflegte Erscheinung und natürlich das passende Outfit! Für das Vorstellungsgespräch kommt es sehr auf die Branche an, doch mit einem gut sitzenden Business-Outfit machen Bewerberinnen alles richtig.
Traditionelle Branchen wie Banken setzen auf ein Kostüm oder einen Hosenanzug, doch damit ist man im gesamten Office-Bereich gut bedient. Besonders zum Start der Karriere sollte man sich keine Extravaganzen leisten. Steuerberater, Wirtschaftstreuhänder und Rechtsanwälte bevorzugen gedeckte Farben, auch und besonders in ihrem Sekretariat. Dazu passen ein dezentes Make Up und wenig Schmuck. Überlegen Sie sich, was der erste Eindruck von Ihnen übermitteln soll. Und machen Sie einen Probelauf mit einer guten Freundin, die Sie schonungslos beurteilt!
[tipp]Tipp:
Kurz vor dem Termin wird das Make Up noch einmal kontrolliert und nachgepudert. Ersatzstrumpfhose nicht vergessen! Ein Deo in der Handtasche gilt als Erste Hilfe gegen Schweißgeruch! Saubere Schuhe sind ein Muss, deshalb eine kleine Bürste ins Auto legen. Fusseln und Falten müssen im Vorfeld entfernt werden, eventuell den Blazer erst vor Ort anziehen, er findet Platz am Kleiderbügel auf der Rückbank! Modisch ist in, doch kommen Sie nicht nach dem neuesten Schrei gekleidet zum Vorstellungsgespräch! Sie wollen doch Beständigkeit und Verlässlichkeit demonstrieren oder etwa nicht?[/tipp] Nach oben »
Das Job-Interview: Jetzt wird’s ernst!
Der große Tag rückt näher und mit ihm steigt auch die Nervosität. Und das ist auch ganz normal, denn ein jeder Bewerber, eine jede Bewerberin, ist etwas aufgeregt vor dem Vorstellungsgespräch. Angst oder Panik muss man hingegen nicht haben, denn jetzt haben Sie es in der Hand: Verkaufen Sie sich so gut wie möglich!
Das Bewerbungsgespräch ist DIE Chance, dem Unternehmen zu beweisen, ich bin Ihre Frau/Ihr Mann! Das Auftreten sollte auf jeden Fall zum Betrieb passen, keinesfalls „overdressed“, sondern gepflegt, seriös und selbstbewusst sein!
Jetzt kommt es auf die non-verbale Kommunikation an. Ein sympathisches Lächeln, ein fester Händedruck, ein ruhiges Auftreten, Blickkontakt mit dem Gegenüber, das alles sind wichtige Kleinigkeiten, die dem geschulten Personaler auffallen! Vermeiden Sie nervöse Zuckungen oder Spielereien mit den Händen, atmen Sie in den Minuten, die Sie vor dem Vorstellungsgespräch warten, ruhig und tief. Sie wissen, was Sie wollen, holen Sie sich den Job!
Tipps zum Vorstellungsgespräch:
- Bewahren Sie Ruhe!
- Bewerbungsmappe und offene Fragen nicht vergessen!
- Stelleninserat, auf das Sie sich bewerben, ausdrucken und mitnehmen!
- Bitten Sie um ein Glas Wasser, wenn der Mund trocken wird!
- Bemühen Sie sich um eine lockere und doch sachliche Gesprächsatmosphäre!
- Seien Sie gesprächig, beantworten Sie Fragen bereitwillig und genau, doch verlieren Sie sich nicht in Details!
- Suchen Sie immer wieder den Augenkontakt, lehnen Sie sich ein wenig vor, das signalisiert Interesse!
- Schreiben Sie Details zum Arbeitsbereich mit, als spätere Gedächtnisstütze!
- Vereinbaren Sie eine Frist, bis wann sich das Unternehmen bei Ihnen meldet und erfragen Sie das weitere Bewerbungsprozedere!
Gefahren rund um die Bewerbung
Ein Vorstellungsgespräch ist kein Spaziergang! Vielmehr handelt es sich dabei um einen Wettkampf, den Sie im besten Fall für sich entscheiden. Und doch lauern so einige Gefahren auf den Kandidaten! Absolute No-Go’s von Seiten des Unternehmens, aber auch des Bewerbers:
- Bei sogenannten „Stressinterviews“ möchte Sie Ihr Gegenüber bewusst provozieren und aus dem Konzept bringen. Dies wird jedoch nur in speziellen Branchen (zB Pressesprecher) und nur für besondere Positionen notwendig sein. Bewahren Sie jedoch auch in solch einer Situation Ruhe und konzentrieren Sie sich auf die jeweilige Frage.
- Fragen rund um die Familienplanung oder eine Schwangerschaft dürfen von Firmen nicht gestellt werden.
- Ist für die ausgeschriebene Stelle die eigene Gesundheit nicht relevant, sind auch Fragen zu diversen Krankheiten nicht zulässig.
- Benötigt man für den Job jedoch gesundheitliche Voraussetzungen, DANN darf der potentielle Arbeitgeber ein gesundheitliches Attest verlangen.
- Fragen zur Parteizugehörigkeit, zu Ihrem religiösen Bekenntnis oder auch zu Ihrer sexuellen Orientierung haben bei einem Vorstellungsgespräch nichts zu suchen.
- Die Frage nach Vorstrafen kommt nicht selten, sie muss nicht beantwortet werden, man kann sie jedoch beantworten, wenn man sowieso mit einer weißen Weste in die Firma einsteigt.
Generell wollen Personaler mit diesen Tabu-Fragen ihre Kandidaten auf die Probe stellen, Bewerber bewahren Ruhe und lassen sich durch nichts aus dem Konzept bringen. Einfache Antworten wie: Diese Frage hat meines Erachtens nichts mit meiner fachlichen Qualifikation zu tun. Ob man Fragen dieser Art generell beantwortet, das muss von Fall zu Fall entschieden werden.
Eine weitere Gefahr rund um die Bewerbung lauert im World Wide Web! Wer allzu freizügig mit Fotos und privaten Details im Netz und besonders auf öffentlich zugänglichen Social Media Plattformen umgeht, der darf sich über Fragen zur letzten ausschweifenden Party und zu seinen aktuellen Postings zum Thema Politik nicht wundern! Durchforsten Sie also VOR dem Bewerbungsmarathon Ihre virtuelle Präsenz und kontrollieren Sie eventuell Ihre Privatsphäre-Einstellungen bei Facebook & Co. Nicht wenige Personalverantwortliche googeln heutzutage Bewerber und machen sich so ein zusätzliches Bild von Ihnen! Und das kann positiv, aber auch negativ sein. Nach oben »
Abwarten und Tee trinken nach dem Vorstellungsgespräch?
Es ist geschafft, das Vorstellungsgespräch wurde erfolgreich absolviert, alle Gesprächspartner haben sich mit dem Versprechen voneinander verabschiedet, sich in den kommenden Tagen zu melden und dann das: Funkstille! Jetzt ist guter Rat teuer, denn nicht nur, dass man sich natürlich über ein Feedback freut. Nicht selten stehen bereits neue Bewerbungsgespräche an und der Kandidat möchte natürlich wissen, woran er ist! Zusage oder Absage, das ist hier die Frage?
Normalerweise sollten Unternehmen drei Tage nach dem Einlangen der Bewerbung per E-Mail Kontakt mit dem Bewerber aufnehmen. Kam die Bewerbung auf dem Postweg ins Haus, haben Firmen bis zu zwei Wochen Zeit, um sich beim Bewerber zu melden. Doch diese Fristen werden in der Praxis fast immer überstrapaziert. Es heißt also: Abwarten und Tee trinken. Und auch nach einem Vorstellungsgespräch kann noch einmal einige Zeit vergehen, bis sich die Personalabteilung bei einem meldet.
Kandidaten lassen das Vorstellungsgespräch für sich selbst noch einmal Revue passieren. Ein jedes Gespräch ist auch eine Erfahrung, die mehr Routine bringt. Denn nach dem Interview ist vor dem Interview!
Natürlich sollte immer am Ende eines Vorstellungsgespräches ein ungefährer Termin vereinbart werden, zu dem sich das Unternehmen beim Bewerber meldet. Verstreicht diese Frist jedoch und niemand hat sich bis dato bei Ihnen gemeldet, dann zeigen Sie Initiative! Der Tonfall muss dabei immer höflich sein, meist lässt sich das Gespräch mit der Frage, ob denn noch Unterlagen zusätzlich zur vorliegenden Bewerbung notwendig sind, einleiten. Immer jedoch müssen Bewerber die vereinbarte Frist abwarten, ansonsten wird die telefonische Nachfrage negativ bewertet! Doch nicht selten kommt man so zu einem neuen Job, denn Arbeitgeber sehen es gerne, wenn sich neue Mitarbeiter für ihre zukünftige Arbeitsstelle engagieren!
Erhält man jedoch eine Absage, dann ist zwar die Enttäuschung groß, aber aus jeder Absage lernt man auch! Fordern Sie deshalb auch hier ein Feedback, höflich und sachlich! Und machen Sie es beim nächsten Mal besser! Nehmen Sie Jobabsagen auf keinen Fall persönlich, der Arbeitsmarkt ist riesig und mit Sicherheit wartet auch auf Sie irgendwo die perfekte Arbeitsstelle, Sie müssen Sie nur noch finden! Nach oben »
Tipps für den „Plan B“ und eine erfolgreiche Jobsuche
Täglich werden Stelleninserate studiert, wöchentlich verlassen mehrere Bewerbungen, sei es auf dem Postweg oder auch per E-Mail, das Haus und doch häufen sich Absagen und negative Auskünfte. Jetzt sollte einen nicht der Mut verlassen, ganz im Gegenteil, eine Analyse der Ist-Situation ist notwendig und eventuell helfen schon kleinere Veränderungen, um endlich den Traumjob zu bekommen:
- Wie wirkt sich mein Standort auf die Arbeitsplatzsuche aus? Wenn in der Region hunderte Absolventen eines Studiums um einige wenige Stellen kämpfen, kann es Sinn machen, einen Wohnortwechsel in Betracht zu ziehen!
- Feedback, egal ob positiv oder negativ, bringen einen immer weiter! Deshalb unbedingt beim Unternehmen nachfragen, warum man nicht in die engere Wahl gekommen ist. Nur so lassen sich Fehler beim nächsten Jobinterview von vorneherein vermeiden.
- Bildung ist alles! Wer einfach keinen adäquaten Beruf findet, der kann durchaus in Betracht ziehen, noch weiter zu studieren. Denn eine höhere Qualifikation bedeutet in der Regel auch bessere Jobaussichten.
- Um bereits beim ersten Vorstellungsgespräch berufliche Erfahrungen vorweisen zu können, ist es notwendig, bereits in der Ausbildung Praktika zu absolvieren! Damit haben Bewerber immer die Nase vorne!
- Finden sich einfach keine passenden Stelleninserate, dann sind es nicht nur fehlende Möglichkeiten in der Region. Manches Mal sind die Erwartungen der Arbeitssuchenden einfach auch zu hoch. Hier müssen also nicht selten Abstriche gemacht werden, sei es beim Gehalt, bei der Branche oder auch bei der Einstiegsposition! Eventuell muss ein längerer Arbeitsweg oder auch eine vorläufig nur befristete Stelle in Kauf genommen werden, damit man über einen Umweg zum Traumberuf gelangt.
Über Beziehungen lässt sich die Jobsuche nicht selten signifikant abkürzen! Bewerber müssen jedoch darauf achten, dass die Empfehlung und die eigene Qualifikation auch übereinstimmen. Denn im Berufsalltag bestehen, das müssen alleine Sie, dann helfen keine Referenzen und Netzwerke! Nach oben »
Rechtliches zum Thema Jobwechsel
Eine Kündigung ist so viel mehr als nur ein Jobwechsel. Eine Kündigung zum richtigen Zeitpunkt und gut geplant ist ein weiterer Schritt nach oben auf der Karriereleiter! Deshalb sollte man sich auch mit der rechtlichen Situation rund um das Thema Arbeitsplatz befassen:
- Erkundigen Sie sich nach Ihren Kündigungsfristen und halten Sie das formelle Prozedere ein (Kündigungsschreiben).
- Suchen Sie im Vorfeld das Gespräch mit ihrem Vorgesetzten, er stellt Ihnen das Arbeitszeugnis aus und Sie möchten Ihn eventuell in der Zukunft als Referenz nennen. Hinterlassen Sie also keine verbrannte Erde!
- Studieren Sie den neuen Arbeitsvertrag genau, bei Bedarf holen Sie sich professionelle Hilfe bei der Arbeiterkammer, die das Prüfen von Arbeitsverträgen als kostenloses Service anbietet.
- Schulen Sie Ihren Nachfolger bestmöglich ein und hinterlassen Sie einen geordneten Arbeitsbereich!
- Verabschieden Sie sich von Ihren KollegInnen!
- Natürlich müssen alle Firmenunterlagen, Büroschlüssel usw. bei Austritt aus dem Unternehmen retourniert werden.
- Verhalten Sie sich loyal gegenüber Ihrem alten Arbeitgeber, auf die Gründe rund um ihre berufliche Veränderung – auch und besonders bei Vorstellungsgesprächen – gehen Sie im besten Fall nur vage ein. Nennen Sie, wenn überhaupt, persönliche Gründe. Sprechen Sie nie schlecht über Ihren Chef!
- Vereinbaren Sie mit Ihrem neuen Arbeitgeber eine Probezeit!
- Konsumieren Sie Ihren Resturlaub vor Austritt aus der bisherigen Firma.
- Und dann heißt es: Auf zu neuen Ufern!
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